1, 2, 3.. Fastenzeit!

Ab Mittwoch ist es wieder soweit und die jährliche, katholische Fastenzeit beginnt. Die Fastenzeit beträgt ja, wenn man die Sonntage auslässt, bis zum Ostersonntag 40 Tage. 40 Tage um auf etwas zu verzichten und die eigene Selbstbeherrschung auf die Probe zu stellen. Selina hält nicht viel von der Fastenzeit, aber für mich gehört das Fasten schon seit einigen Jahren einfach dazu. Dieses Jahr konnte ich Selina jedoch auch dazu motivieren, auf etwas zu verzichten – mehr dazu am Ende des Beitrags. Allen, die gerne mehr Selbstbeherrschung lernen wollen, kann ich die Fastenzeit also nur empfehlen.

Ich bin zwar römisch-katholisch, jedoch sind meine Beweggründe in dieser Zeit zu fasten auch ein paar Andere… Immer wieder werde ich gefragt, wie ich es schaffe, in der Fastenzeit so streng mit mir selbst zu sein? Wie halte ich das durch? Werde ich nie schwach?

Ich und auch einige Personen in meinem Umkreis versuchen immer mal wieder unterm Jahr auf Etwas zu verzichten. Seien es Süßigkeiten, Knabbereien, Alkohol, Zucker oder was auch immer. Leider ist es in unserer Gesellschaft – oder auf jeden Fall mal in meinem Umkreis haha – sehr schwer ohne Grund auf Dinge zu verzichten. Wenn ich einfach so sage, dass ich versuche, ein paar Wochen mal keinen Zucker zu essen wird mir meist trotzdem das Dessert mit den Worten „Probier halt mal, ist doch nur ein Stück“ hergestellt. Ein einfaches „Nein, danke“ wird leider sehr selten einfach so akzeptiert sondern es wird immer wieder nachgefragt „warum, wieso, weshalb?“. Da ich immer wieder Phasen habe, wo ich so wenig Süßigkeiten wie möglich essen will, sage ich jetzt meistens einfach dass ich so voll gegessen bin oder mir schlecht ist. Meist hab ich trotzdem keine Ruhe und nehme die Schokolade dann halt einfach mit und sie kommt daheim in die Süßigkeiten-Box oder meine Kollegen dürfen sich drüber freuen. Leider werde ich aber bei der ganzen Fragerei immer mal wieder schwach und esse dann trotzdem was Süßes hahaha…. Und genau DAS ist in der Fastenzeit anders. In der Fastenzeit reicht der Satz „Nein danke, ich faste Zucker“ und keiner fragt weiter. Das Thema ist einfach erledigt und das Dessert verschwindet vom Tisch. Genau gleich läuft es zum Beispiel auch bei dem Thema Alkohol ab.

Das Thema Erklärung fällt also in der Fastenzeit schon mal weg und somit ist ein Problem weniger. Jetzt muss man nur noch dran bleiben und das läuft sehr gut, wenn man sich einen Partner sucht. Am besten fastet es sich zu zweit oder in einer Gruppe. Man kann sich gegenseitig motivieren, um irgendwas Wetten und sich einfach nur beistehen. Zusammen macht es einfach mehr Spaß!

Eine weitere Hilfestellung um die Fastenzeit gut zu überstehen ist, sich eine Ablenkung zu suchen. Wenn ich zum Beispiel auf Zucker verzichte, nasche ich stattdessen mal Nüsse, Obst oder zuckerfreie Schokolade. Wenn man auf Shoppen verzichtet, kann man ja statt den Onlineshop zu durchforsten, den eigenen Kleiderschrank aufräumen.

Das Wichtigste in der Fastenzeit ist aber immer noch der eigene Wille. Wenn man es wirklich will und es sich fest vornimmt, dann schafft man es auch. Und für alle, die sich am Anfang von den 40 Tagen durchgehend fasten fürchten, gibt es ja auch noch das „Schlupfloch“, dass die Sonntage eigentlich keine Fasttage sind….

Was fasten wir dieses Jahr?

Ja wir – Zwoa Dahoam – ich kann’s noch nicht glauben, aber ich habe Selina dazu überredet, dieses Jahr auch zu fasten. Gemeinsam machen wir nämlich ein Shopping-Fasten. Wir haben also beide ein Shoppingverbot während der Fastenzeit und wenn wir durchhalten, verlängern wir das ganze dann noch bis zu unserer gemeinsamen Kopenhagen-Reise im Mai. Denn da wird bestimmt wieder mehr als genug eingekauft hahaha…

Zusätzlich zum Shopping-Fasten werde ich diese Fastenzeit auch wieder auf industriellen Zucker verzichten. Dies hab ich jetzt schon zwei Mal gemacht und bin bis jetzt immer noch ein paar Wochen in die Verlängerung gegangen. Wenn ich industriellen Zucker meine, verzichte ich auf alles wo logischerweise Zucker dabei ist (Süßigkeiten, Säfte, Kuchen,…) und so gut es geht auf alles, wo versteckter Zucker drinnen ist (Ketchup, Saucen, etc.). Bei letzterem komme ich meist nicht auf einen 100%igen Verzicht, wenn ich zum Beispiel mal essen gehe oder ich einfach nicht checke, dass Zucker drinnen ist haha… Hier versuche ich aber mein Bestes und lerne immer wieder dazu.

Wie steht ihr zur Fastenzeit? Auf was verzichtet ihr die nächsten 40 Tage? Lasst es uns gerne wissen!

4 Antworten zu “1, 2, 3.. Fastenzeit!”

  1. Hallo ihr zwei!
    Ich bin gerade auf euren Beitrag gestoßen. 😊 Und da die Frage im Raum steht was andere vom fasten halten, gebe ich gerne meinen Senf dazu ab 😉😉

    Ich bin eine derjenigen die davon nicht sehr überzeugt ist. Klar hat das alles irgendwo seinen religiösen Hintergrund. Dennoch finde ich das viele die Fastenzeit als Grund vorschieben. Wie bei so vielen Sachen. Fasching eine Begründung für erhöhten Alkoholkonsum. Weihnachten und Ostern als Grund für viel Essen usw. Und die Fastenzeit um auf was zu verzichten oder aufzuhören.

    Vertrete ich die Meinung, wenn ich auf etwas verzichten will und ich es wirklich will kann ich da doch das ganze Jahr damit anfangen und muss nicht drauf warten das die Fastenzeit anfängt.

    Werde ich oft genug gefragt warum ich noch rauche und ob jetzt nicht eine gute Zeit wäre damit aufzuhören. Solange aber mein tatsächlicher Wille dazu fehlt wird die Fastenzeit wahrscheinlich nicht viel daran ändern.

    Wer es machen möchte, so meine Meinung, kann es gerne machen. Aber ohne mich. Ich möchte gerne selber entscheiden wann ich mit etwas aufhöre oder verzichte. Und nicht weil der Kalender eben sagt das genau jetzt Fastenzeit ist. 😊

    Like

    • Liebes Fräulein,
      danke für dein ehrliches Kommentar!
      Ja es ist bzw. wäre natürlich super wenn man jederzeit auf bestimmte Dinge verzichten will bzw. verzichtet. Für mich ist das auch kein Problem und ich verzichte oft genug unterm Jahr auf bestimmte Dinge, damit es mir besser geht bzw. ich mich wohl fühle. Dies hat aber sehr viel mit Selbstdisziplin zu tun und mag geübt sein bzw. glaube ich dass man es entweder extrem in sich hat oder sich eben sehr schwer tut. Es gibt jedoch seeehr viele Menschen die einfach 1. einen Grund brauchen und 2. Mitstreiter bzw. Motivatoren um etwas durchzuziehen bzw. auf was zu verzichten und dafür eignet sich die „Fastenzeit“ meiner Meinung nach sehr gut.
      Ich finde es super, wenn du es schaffst auch unterm Jahr oder besser gesagt immer und jederzeit auf Dinge zu verzichten und hoffe, dass es auch mehreren so geht 🙂
      Liebe Grüße, Marlene

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar